Der Bayerische Hof befindet sich mittlerweile in der 4. Generation - seit dem Jahre 1880 - im Besitz der Familie Hilbert.
Wie man aus alten Urkunden entnehmen kann, hat Dionys Hilbert aus Gerolzahn (im damaligen Großherzoglich-Badischen Bezirk Buchen) mit seiner Frau Amalie, geb. Müßig, aus Reinhardsachsen, im Juli 1880 von Sebastian Stier das Gasthaus "Bayerischer Hof" und die dazugehörige Landwirtschaft, das Spezereiwarenlädchen sowie das lebende und tote Inventar gekauft.
Eine Urkunde der königlichen Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg vom 30.09.1880 belegt, daß mit der Umsiedlung der Familie Dionys und Amalie Hilbert, und Ihrem damals gerade 6 Wochen alten Sohn Karl Dionys, die Staatsangehörigkeit im Königreich Bayern erworben wurde.
Es liegen Fremdenbücher mit den monatlichen Kontrollvermerken der Gandamerie ab 1884 vor, aus dem man z.B. entnehmen kann, das im April 1885 71 Übernachtungen aus den Berufskreisen der Besenbinder, Wegemacher, Maurer, Tüncher, Orgelspieler und - bauer, Steinklopfer, Zimmerleute und Bierbrauer vermerkt sind.
Im Jahre 1908 übernahm dann Karl Dionys Hilbert , der älteste Sohn in der 2. Generation, mit seiner Frau Josefine, geb. Hoffmann aus Monbrunn, die Gast- und Landwirtschaft.
In den wirtschaftlich schweren Zeit, als Boxbrunn mit Strom versorgt wurde und die Petroleum- und Karbidlampen der Vergangenheit angehörten, hat Karl Dionys einen ansehnlichen Erweiterungsbau vorgenommen und die Gasträume, aber insbesondere die Fremdenzimmer beachtlich erweitert.
Nach dem frühen Tod von Karl Dionys Hilbert im Jahren 1941 wurde der Betrieb von seinem Sohn, Ludwig Hilbert, geb. 1911, und dessen Frau Thekla, geb. Berberich aus Gottersdorf weitergeführt. Während der letzten Kriegsmonate wurde auch Ludwig Hilbert zum Militärdienst einberufen. Die Gaststätte wurde nun vorübergehend geschlossen und die Verantwortung für Familie, Landwirtschaft und das bis 1995 angeschlossene Kolonialwarengeschäft lag nun bei Ehefrau Thekla.
Kriegsverwundet aus dem Lazarett heimgekehrt, hat sich Ludwig Hilbert zunächst stärker um die Landwirtschaft gekümmert. Aber schon bald nach der Währungsreform wurde den steigenden Ansprüchen des Gastes nach mehr Behaglichkeit und guter Küche Rechnung getragen. Für die damals beliebte "Sommerfrische" wurden die Zimmer mit fließend Warm- und Kaltwasser, sowie Zentralheizung ausgestattet.
Zug um Zug wurden die Gasträume, die Kücheneinrichtung , die Fremdenzimmer sowie die sanitären Anlagen modernisiert.
Daneben hatte Ludwig Hilbert seine Landwirtschaft immer mit Leib und Seele betrieben und sich als Züchter von Fleckvieh einen Namen gemacht.
Im Jahre 1974 übernahm dann Edgar Hilbert, der jüngste der 3 Söhne Leonhard, Konrad und Edgar, in der 4.Genaration mit seiner Frau Renate, geb. Löffert aus Heiligkreuz /Rhön die Verantwortung für das Gasthaus "Bayerischer Hof".
Im Jahr 1978 wurde dann der neue Speisesaal angebaut, danach erfolgte im Jahre 1982 der Anbau des neuen Gästehaus. Der ehemalige Pferde- und Kuhstall wurde abgerissen und ein Neubau mit 8 modernen Gästezimmern wurde errichtet. Die Küche wurde im Jahre 1985 erweitert und bis heute immer wieder modernisiert.
1980 fand auch die große Jubiläumsfeier zum 100jährigen Bestehen des Bayerischen Hofs im Besitz der Familie Hilbert statt.
Zu diesem Anlass gab es u.a. eine Speise- und Getränkekarte mit Preisen
wie anno dazumal.
Bis Heute betreibt Edgar Hilbert mit seiner Frau Renate und Tochter Sandra den Bayerischen Hof.